“Arbeit MUSS Spaß machen. Als ob ich mir den Zirkus 9 Stunden am Tag antue, wenn er mir keinen Spaß macht.”
Dieses Zitat kommt von mir selbst – mit ungefähr 24.
Mit 24 habe ich mich selbstständig gemacht. Habe angefangen, Inhalte für Social Media zu erstellen, Texte zu schreiben und von überall aus zu arbeiten, wo ich es schön fand.
Normal arbeiten, 9 to 5? Niemals.
Pst: Heute finde ich 9 to 5 ziemlich geil. Denn spätestens, wenn aus dem Traum von “flexibel von überall arbeiten” 7 Tage die Woche nonstop arbeiten wird (nicht weil man möchte, sondern weil man muss), fängt man an, das eigene Lebensmodell mal zu hinterfragen.
Spaß. Selbstverwirklichung. Geniale Ideen und Kreativorgasmen. Darum geht’s doch beim Arbeiten – dachte ich.
Spoiler: Für die meisten von uns geht es bei der Arbeit nicht primär um Spaß – sondern um die Sicherung einer finanziellen Basis, die uns in erster Linie überhaupt erst unser Leben ermöglicht. Klar ist Spaß wichtig.
Wenn ich aber nur machen würde, was Spaß macht, würde ich mein Geld damit verdienen, den ganzen Tag Sims zu spielen und Nutella zu essen.
Unrealistisch.
Natürlich macht Arbeit nicht immer Spaß. Das muss sie auch gar nicht.
Zu erwarten, Arbeit müsse durchgehend Spaß machen, ist ungefähr so realistisch, wie der Wunsch, durchgehend glücklich zu sein.
Es geht im Leben nicht darum, durchgehend glücklich zu sein. Natürlich fühlt es sich gut an, glücklich zu sein. Aber wären wir 24/7 glücklich, würden wir sehr schnell vergessen, wie sich glücklich sein anfühlt – weil Glückseligkeit zu unserem neuen Normal würde und wir es damit gar nicht mehr wahrnehmen würden.
Natürlich: Hätte ich keinen Spaß bei der Arbeit, würde ich meinen Job vermutlich nicht machen. Dafür ist er zu stressig. Doch wenn ich an meine naive Vorstellung mit 24 zurückdenke, nur an Projekten zu arbeiten, die mir Spaß machen, muss ich gestehen: Nope, die Realität sieht nunmal zeitweise anders aus. Und das ist ok.
Viel wichtiger ist für mich, dass meine Arbeit mir das Gefühl gibt, ich arbeite an etwas Sinnvollem.
Und – und das ist ein ganz wichtiger Punkt: Dass ich auf dem Weg Menschen treffe, die mich ein Stück begleiten.
Denn, so gern ich auch mit mir selbst Zeit verbringe: Mit den richtigen Menschen ist alles besser. Egal, ob es Spaß macht, oder nicht.
Dina, wunderbar zusammen gefasst! Ja, Arbeiten sollte Spaß machen, aber Deine Definition von Spaß auf der Arbeit trifft den Nagel auf den Kopf! Herzliche Dank!