Vielleicht kennst Du das: Du willst etwas erledigen, zum Beispiel eine Aufgabe, die Dir wichtig ist.
Du fängst also an, Dich grundsätzlich mit dem Thema auseinanderzusetzen.
Je tiefer Du Dich in das Thema einarbeitest, desto frustrierter wirst Du. Egal wie viel Du Dich mit dem Thema beschäftigst, es wird nicht weniger. Im Gegenteil: Das Thema wird sogar immer komplexer.
Je komplexer es wird, desto mehr verlierst Du den Überblick.
On top kannst Du nicht sicherstellen, ob das vermeintliche Wissen, das Du Dir angeeignet hast, nicht doch eher gefährliches Halbwissen ist – coole TikToks in allen Ehren.
Je mehr Du lernst, desto größer wird die Angst, nicht genug zu wissen.
Unpopular opinion: Das Problem ist nicht, dass Du zu wenig weißt. Das Problem ist, dass Du zu viel wissen willst.
Das führt im schlimmsten Fall dazu, dass Du überfordert und aus Angst vor der Komplexität komplett das Handtuch wirfst.
Brichst Du Aufgaben jetzt immer wieder vorzeitig ab, statt sie zu erledigen, wird jede neue Aufgabe, die Du angehst, härter als die letzte. Und die Wahrscheinlichkeit, dass Du neue Sachen irgendwann gar nicht mehr anfängst, steigt rasant – weil es ja schon beim letzten Mal unangenehm war.
Ok, was also tun?
Ich persönlich geh damit wie folgt um:
Erstens:
Ich atme durch. Das meine ich wörtlich.
Wenn ich in so einer Situation bin, setze ich mal fünf Minuten irgendwo ruhig hin und atme tief ein und aus.
Ich trete mental einen Schritt zurück und schaue mir das Ganze mit etwas mentaler und emotionaler Distanz an.
Ich habe da einen Berg voller Informationen – cool. Nicht mehr, nicht weniger.
Zweitens:
Wenn da also ein Berg von Informationen vor mir liegt, dann versuche ich folgend, die Informationen, die ich habe, in übergeordnete Themenbereiche zu gliedern.
Vom Prinzip her geht es darum, eine Hierarchie zu erarbeiten, die es mir erleichtert, zu entscheiden, wo ich ansetze und welche Informationen relevant, welche weniger oder vielleicht sogar irrelevant sind.
Drittens:
Habe ich meine Kernbereiche definiert, kann ich jetzt recherchieren, ob es Vorträge, Fachpublikationen oder Bücher zu dem Thema gibt, in die ich mich weiter und tiefer einarbeiten kann – und sollte.
Jetzt sollte ich einen guten Überblick haben, a) welche Themenbereiche für mich wichtig sind und welche nicht – und ich habe im besten Falle direkt eine Liste mit Material, auf die ich mich konzentrieren kann, um mich wieder zu vertiefen.
Überblick ist also kein Hexenwerk.
Sondern vor allem eins: Das Ergebnis von ruhigem, bedachtem und systematischem Vorgehen.
Wer hätte das gedacht? ;-)